Copyright © Sreeraj Gopinathan

Manche Dinge empfinden wir deshalb so schön, weil wir nicht über sie sprechen können.

Gelingt es uns, eines Tages den Anfang der Zeit zu finden, werden wir sie vielleicht auch zurückdrehen können.

Alle Suche endet, wo sie begonnen hat.

Wenn die Form eines Sterns vom Licht ins Dunkel überwechselt, ist das weder sein Ende noch der Beginn von etwas Neuem.

Auch wenn wir eines Tages Lichtjahre überwinden könnten, würden wir uns immer noch in derselben Welt befinden.

Egal ob wir im Kreise gehen oder geradeaus laufen, am Ende des Weges begegnen wir immer dem gleichen Mysterium.


Der menschliche Verstand wählt lieber einen Raum mit vier Wänden, als dem Grenzenlosen gegenüberzustehen

Freude empfindet nicht nur derjenige, der ein Lächeln empfängt, sondern auch der, der es verschenkt.

Wenn wir unsere auf die Ferne gerichteten Augen nur einen Moment nach innen wenden, können wir weiter als bis zu den Sternen schauen.

Würde der Mensch die Erde verlassen, wäre er wie ein ausgerissener Baum, dem seine Wurzeln fehlen.

Dass sich viele unserer Mitgeschöpfe im Spiegel nicht selbst erkennen, liegt vielleicht daran, dass sie sich als grenzenlos wahrnehmen.

Je mehr wir unser Wissen gebrauchen um zu sehen, desto weniger sehen wir mit unseren Augen.

Eine Welt, die keine Rätsel mehr bereithält, würde uns nur noch farblos erscheinen.

Jeder sieht nur seine einzigartige Welt, denn jedes Auge malt ein anderes Bild von ihr.

Die Sprache der Natur müssen wir nicht erlernen, weil sie unser aller Muttersprache ist.

Die Trennwand zwischen Bewegung und Stille verschwindet, wenn wir der Unendlichkeit gegenüberstehen.

Je mehr wir Details erkunden, desto schneller verlieren wir den Blick für das Ganze.

Das geduldig schauende Auge kann den Gürtel des Orion auch in einem Tautropfen erblicken.

Wir benennen etwas als Welt, dessen Ausmaße wir nicht einmal erahnen können.

Mit jedem Schritt, den wir tun, bewegen wir uns weder vorwärts noch zurück, denn im endlosen Sein gibt es keine Richtung.

Die menschliche Logik ist ebenso anpassungsfähig wie der Mensch selbst.

Die Unendlichkeit lässt sich nicht in einer Gleichung berechnen. Sie erklärt sich selbst, wenn wir bereit sind, sie zu fühlen.

Wenn man die Welt als Wunder sieht, sucht man nicht mehr nach Erklärungen.

Getane Schritte können wir nicht rückgängig machen. Aber die Spuren, die wir dabei hinterlassen, können wir wieder verwischen.

Manchmal können auch Irrtümer von Nutzen sein.

Eine Trennlinie zwischen Lebendigem und Nichtlebendigem zu setzen, ist eine Kunst, die nur dem Menschen gelungen ist.

Es ist gut möglich, dass die Erde einzigartig ist, was vermutlich daran liegt, dass im Universum jedes Staubkorn diese Eigenschaft besitzt.

Das Mysterium, welches wir in der Ferne suchen, verbirgt sich dort, wo wir es kaum erwarten - in uns selbst.

Das Ende des Lebens ist eine Projektion auf einer Glaswand, die schnell zerbricht.

Jedes Auge sieht die Welt anders. Doch keines sieht sie wirklich.

Die größte Schwäche des Menschen ist die, seine Schwächen nicht zu erkennen.

Unermüdlich sucht der Mensch nach einem Anfang von etwas, das keinen hat.

Die Zeit endet, wenn der Geist ruht.

Viele Dinge sind nicht sichtbar für unser Auge. Dennoch sehen wir sie.


Wege sind nicht da, weil sie existieren, sonders weil wir sie gehen möchten.

Unsere Welt endet, wenn wir in einen Traum eintauchen. Denn dort existiert eine andere.

Manchmal liegt die Quelle eines Traums in der Vergangenheit, manchmal aber auch in der Zukunft, denn für Träume gibt es keine Zeit.

Was uns verbindet, ist viel stärker als die Differenzen, die uns trennen.

Verfasst von Sreeraj Gopinathan (2011-2015)

Abbildungen: „Ewige Reise“, Tuschezeichnung (Details), 1994